Bis zu 500 sogenannte Mikrowohnungen mit einer Fläche zwischen 40 bis 60 Quadratmeter Fläche sollen laut Ulrich geschaffen werden. Er rechnet mit einer Bauzeit von rund zweieinhalb Jahren. Das Gebäude mit 22 Etagen wird zwischen der Lichtenberger Brücke an der Frankfurter Allee, dem Bahngelände (Bahnhof Lichtenberg) und der Gebäudekante des angrenzenden Single-Wohnhauses »Q 216« gebaut, das ebenfalls von Ulrich & Lakomski errichtet wurde. Die Investitionssumme für den »Q 218 Tower« beträgt rund 70 Millionen Euro.
Zuerst eröffnet aber ein Heimwerkermarkt
Bis das Hochhaus entsteht, vergeht allerdings noch ein wenig Zeit. Dafür sind Ulrich & Lakomski bereits mit einem weiteren Projekt im Gebiet fertig: Ein Baumarkt an der Buchberger Straße 5, in den die Heimwerkerkette OBI einzieht, eröffnet am 1. August. Bereits im vergangenen Jahr war in Vorbereitung darauf die Kreuzung Frankfurter Allee/Buchberger Straße/Atzpodienstraße durch das bezirkliche Tiefbauamt umgebaut worden, der Investor beteiligte sich dabei finanziell in großem Maße.
Orientierung an Hochhäusern der Umgebung
Lichtenbergs Baustadtrat Wilfried Nünthel (CDU) informiert, dass es inzwischen eine Einigung über die zunächst umstrittene Höhe des »Q 118 Towers« gab. Wie berichtet, wollten die Investoren zunächst einen 100 Meter hohen Wohnturm errichten. Dem hatte der Bezirk widersprochen. »Jetzt orientiert sich der Tower an Hochhäusern der Umgebung«, sagt Nünthel. »Damit wird er zwischen 63 und 65 Meter hoch werden.« Gebaut wird nach dem sogenannten Paragrafen 34, der die Anpassung an die Umgebung regelt. Weil das vorwiegend für Studenten und Singles gedachte Hochhaus keinen Bedarf für die soziale Infrastruktur produziert, müsse auch kein städtebaulicher Vertrag über die Beteiligung an Kosten für Kita- und Schulplätze abgeschlossen werden, so Nünthel.
Bereits mehrere Projekte in Lichtenberg realisiert
Ulrich und Lakomski haben bereits mehrere Projekte mit günstigen Wohnungen im Bezirk realisiert. Dabei haben sie vor allem alte, nicht mehr genutzte Gebäude revitalisiert wie das frühere Warenhaus am Anton-Saefkow-Platz sowie ein leerstehendes Bürogebäude an der Gehrenseestraße 99 in Hohenschönhausen (»Q 99«) und an der Konrad-Wolf-Straße 45/46 zwei ehemalige Wohnheime ausgebaut. Dort entstanden ein Haus für Sozialbedarf (Kitas, soziale Einrichtungen) sowie ein Wohnhaus mit Kleinwohnungen für geflüchtete Menschen.
»Q 2016« ist Erfolgsgeschichte
Eine der größten Erfolgsgeschichten ist jedoch das »Q 216«. Das ehemalige Industriegebäude an der Frankfurter Allee 2016 stand viele Jahre lang leer bis sich Ulrich und Lakomski des Hauses annahmen. 2012 wurde es nach Umbau fertiggestellt. Die 440 Appartements (zwischen 25 und 35 Quadratmeter) sind begehrt, weil die Mieten dort mit zwischen 300 und 350 Euro warm vergleichsweise günstig sind. Arndt Ullrich sagt, dass das »Q 216« vollvermietet ist und es immer eine große Nachfrage nach Wohnungen dort gibt. »Im ›Q 216‹ wohnen viele Studenten, übrigens größtenteils weibliche, aber auch Azubis.« Das Durchschnittsalter der Mieter betrage 23 Jahre. »10 bis 15 Prozent der Mieter bekommen Hartz-IV-Leistungen, die Wohnungen sind also auch für diese Bevölkerungsgruppe erschwinglich.«
Auf der Suche nach weiteren Flächen
Ursprünglich wollten Ulrich & Lakomski, die die Immobilie zwischen Bahn, Frankfurter Allee und Buchberger Straße im Jahr 2007 erworben hatten, dort lediglich ein Fachmarktzentrum bauen. Denn die Firma war auf Gewerbeimmobilien spezialisiert. Mit dem Erfolg ihres Wohnungsbau-Engagements in Lichtenberg änderte sie auch ihre Strategie – Wohnen ist nun ein Schwerpunkt des Unternehmens geworden. Arndt Ulrich sagt, dass es neben dem »Q 218« Tower derzeit zwar keine weiteren konkreten Wohnungsbauprojekte der Firma in Berlin gebe, man auf der Suche nach weiteren geeigneten Flächen und Objekten sei: »Wir sondieren gerade die Lage.«