Die Entscheidung fiel dabei auf den Landschaftspark Herzberge, wo bereits vor 25 Jahren schon einmal diese wärmeliebenden Reptilien vorkamen, bevor sie ihre Heimat aufgrund von Baumaßnahmen verlassen mussten.
Der in zentraler Lage im Bezirk Lichtenberg befindliche Landschaftspark Herzberge umfasst eine Fläche von ca. 100 Hektar. Im Zeitraum 2004 bis 2014 entstanden rund um das dortige Evangelische Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge ein Landschaftspark mit Biotopen und landwirtschaftlich nutzbaren Wiesen, die derzeit mit Rindern und Schafen beweidet werden. Die Weideflächen sollen jetzt für den Artenschutz weiterentwickelt werden.
Für den »Umzug« der Zauneidechsen war es notwendig, auf den Weideflächen einige Bäume zu fällen. Zur Erhaltung der Weideflächen ist es jedoch
ohnehin erforderlich, den Gehölzbestand gering zu halten. Diese Fällung fand Ende Februar in Absprache mit dem Umwelt- und Naturschutzamt statt.
Im Zuge der Umsiedlung der Reptilien sind weitere Maßnahmen erforderlich,wie beispielsweise die Anlage von Verstecken, die Schaffung von Plätzen zum Sonnen, die Anpflanzung von Dorngehölzen und die Entwicklung artenreicher, blühender Wiesenflächen.
»Bereits im Mai 2015 sollen die ersten Zauneidechsen aus Schöneweide umgesiedelt werden. Bis dahin müssen die Flächen bis› zauneidechsengerecht hergestellt sein. Durch diese Maßnahmen kann es zu Einschränkungen auf den Gehwegen kommen, wofür wir um Verständnis bitten. Die Beweidung wird auf diesen Flächen im Jahr 2015 eingestellt. Auf der Weide an der Tram und auf der Waldweide können die Schafe aber weite besucht und beobachtet werden. Ab 2016 wird dann auf allen Wiesen wieder beweidet, jedoch mit einer geringeren Anzahl an Schafen, damit die Vegetation sich artenreich entwickeln kann. Dies kommt auch dem ebenfallsdort lebenden Feldhasen zu Gute. Wir prüfen gegenwärtig noch, ob im Landschaftspark Herzberge auch Ziegen, Rinder und Pferde eine Heimatfinden können.«, erklärt Wilfried Nünthel (CDU), Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung.
Im Zuge der Ausweisung als Landschaftsschutzgebiet wurden Fördermittel aus dem Europäischen Umweltentlastungprogramm (UEP) bewilligt, um Maßnahmen zur Weiterentwicklung des Gebietes umzusetzen. Auf Grund dessen werden 2015 weitere Landschaftsbaumaßnahmen erfolgen. Wegebau: Vom Vorplatz des Friedhofes Friedrichsfelde wird ein Fußweg auf der ehemaligen Industriebahntrasse gebaut. Er führt in den Kernbereich des südlichen Teils vom Landschaftspark Herzberge.
Maßnahme Zaunbau am Großen Herzbergteich: Im ersten Halbjahr 2015 wird ein Zaun um den östlich neben dem Krankenhaus liegenden Großen Herzbergteich gezogen. Leider hat sich hier in den letzten Jahren die Situation deutlich verschlechtert. Durch das Baden von Hunden, Fangen von Wasserflöhen und ähnlichen störenden Nutzungen sind das Vorkommen der streng geschützten Amphibienarten und die Ufervegetation gefährdet. Ein Zaunbau ist die einzige Möglichkeit, um hier entgegenzuwirken. Der geplante Zaun soll die vorhandene Amphibienpopulation vor menschlichen Eingriffen schützen. Daher wurden im Vorfeld im Bereich des zukünftigen Zaunverlaufes Ende Februar etliche Gebüsche entfernt und Bäume gefällt.
Maßnahme Erneuerung Zaun zwischen Rohrdammweg und Waldbereich: Der Außenzaun des Krankenhauses soll größtenteils erhalten bleiben, um die Waldbereich vor Übernutzung zu schützen. Die Nutzung der vorhandenen Waldwege soll für die Öffentlichkeit möglich gemacht werden. Allerdings ist sie zurzeit noch nicht freigegeben, da sich am Wegesrand mehrere Gefahrenbäume befinden und dadurch akute Lebensgefahr besteht. Im Januar 2015 sind im Waldbereich des Landschaftsparks Herzberge zwei Bäume umgestürzt, wodurch jedoch niemand zu Schaden kam. Die Gefahrenstellen können nur schrittweise beseitigt werden.
Maßnahme Wasserpflanzen: In neun von insgesamt zehn vorhandenen Gewässern soll nach dem Neubau oder der Sanierung die Entwicklung einer artenreichen
Ufer- und Unterwasservegetation durch das Einbringen von einzelnen einheimischen Wasser- und Sumpfpflanzen gefördert werden. Die bisherige Entwicklung hat gezeigt, dass hier kein ausreichendes Samenpotenzial vorhanden ist.